Durch aufsuchende Einzelfallarbeit verschaffe ich mir zunächst einen Eindruck vom Tier, seinem Umfeld und den Haltungsbedingungen.
(Ein Erstgespräch dauert in der Regel zwischen anderthalb und zwei Stunden.)
Erst danach - und nicht per Ferndiagnose am Telefon - kann ich eine Diagnose des problematischen Verhaltens stellen und gegebenenfalls einen Therapieplan erstellen.
Nicht jedes für den Besitzer problematische Verhalten ist gleich eine Verhaltensstörung.
Manchmal reichen schon wenige Veränderungen, um das Verhalten des Tieres positiv zu beeinflussen - häufig ist jedoch ein detaillierter, individueller Therapieplan notwendig.
Der Einsatz von Medikamenten ist nur selten sinnvoll und hilfreich; in den meisten Fällen gibt es eben kein 'Mittel', das dem Hund / der Katze verabreicht wird, und das Problem ist gelöst.
Der Besitzer / die Besitzer, häufig die ganze Familie, muss vielmehr - gemeinsam mit dem Tier - während der Behandlung mitarbeiten, und dies kann ein Prozeß sein, der mehrere Wochen, teilweise auch Monate in Anspruch nimmt und neben Zeit ebenso Geduld und liebevolle Konsequenz erfordert.
Die schlechte Nachricht lautet also:
Es gibt - bis auf ganz wenige Ausnahmen - keine schnelle Lösung.
Die gute Nachricht resultiert hieraus und lautet:
bei konsequenter Mitarbeit aller Beteiligter über den Zeitraum der Therapie lassen sich sehr viele Probleme lösen.
Dies ist nicht immer machbar - (eine Garantie gibt es nicht) aber bei den restlichen Fällen lässt sich das problematische Verhalten insoweit durch akzeptables Verhalten ersetzen, dass es zumindest annehmbar / erträglich ist.
Ein Beispiel: | ein Hund, der als junger Hund nie gelernt hat, allein zu bleiben, wird in aller Regel z.B. bei einem neuen Besitzer, der die Vorgeschichte nicht kennt, Symptome von Trennungsangst zeigen, wenn man ihn alleine zuhause lässt. Er kann es - allmählich - wieder in kleinen Schritten lernen, allein zu bleiben. Dieser Hund kann aber vielleicht erst nach einigen Wochen wieder eine ganze Stunde allein bleiben, ohne zu winseln, zu bellen, o. ä. Ein Training nimmt in diesem Fall viel Zeit des Besitzers in Anspruch. |
Ich lehne alle schmerzauslösenden Hilfsmittel ab.
Grundsätzlich ist der Hund als soziales Wesen i.d.R. genügend motiviert, für ein gedeihliches Zusammenleben mit Artgenossen und Menschen seinen Anteil zu leisten. Ihm kann bei hinreichender Sozialisation und Prägung auf den Menschen (Abwesenheit von pathologischen Befunden vorausgesetzt) ein guter Wille unterstellt werden, Hunde benötigen jedoch eine klare Führung.
Bei der Katze geht es nicht in erster Linie um Erziehung im herkömmlichen Sinne, sondern das Ziel sollte es sein, der Katze ein Alternativverhalten anzubieten und die Haltungsbedingungen so artgerecht zu gestalten, dass problematisches Verhalten möglichst gar nicht auftritt.